Dialyse – Shunt

Wozu braucht man einen Dialyse – Shunt?

Um eine Blutwäschetherapie (Hämodialyse) durchführen zu können, muss ein sogenannter Shunt (auch Fistel genannt) angelegt werden. Für eine erfolgreiche Dialyse müssen pro Minute 200-300ml Blut entnommen und gereinigt werden. Ein ausgereifter Shunt sollte im Idealfall etwa 400-500ml Blut pro Minute fördern. Die normalen menschlichen Venen, die für die einfache Blutentnahme verwendet werden, reichen hierfür leider nicht aus.

 

Was ist eigentlich ein Shunt?

Bei einem Shunt wird eine Arterie (Extremitäten versorgendes Gefäß) mit einer Vene (Extremitäten entsorgendes Gefäß) verbunden („kurz geschlossen“). Dadurch bildet sich die Vene deutlich prominent tastbar aus. Man bemerkt ein Schwirren oder Rauschen (sog. Shuntgeräusch). Der Patient wird angeleitet auf das Rauschen zu achten, rauscht der Shunt nicht, ist dies ein Hinweis auf einen Shuntverschluss.

 

Wo wird der Shunt angelegt?

Der Shunt kann normalerweise wahlweise am linken oder rechten Armen angelegt werden, allerdings bevorzugt man beim Rechtshänder den linken Arm und umgekehrt. Nach Möglichkeit wird ein Unterarmshunt (Cimino – Shunt) angelegt, ist das nicht möglich legt man einen Oberarmshunt an.

Neben dem nativen Shunt (körpereigene Gefäße) kann auch ein Kunstshunt mittels Gore-Interponat eingesetzt werden. Hier ist der Blutfluss (Hämodynamik) aber nicht so optimal wie beim Nativshunt. Außerdem besteht ein viel höheres Infektionsrisiko, weshalb man nach Möglichkeit auf Kunststoffe im Körper verzichten möchte.

 

Worin liegen die Vorteile gegenüber einem Vorhofkatheter?

Die Dialyse ist wesentlich effektiver. In gleicher Zeit kann meist die 2-3 fache Blutmenge gereinigt (dialysiert) werden. Das Infektionsrisiko ist weit geringer als bei einem Vorhofkatheter. Baden und Schwimmen ist mit einem Shunt problemlos möglich. Nachteilig ist, dass ein Shunt nicht sofort verwendbar ist und mindestens 4 bis 6 Wochen ausheilen („ausreifen“ bzw. sich ausbilden) sollte. Manchmal sind auch 8 Wochen notwendig. Leider ist eine Shuntanlage auf Grund einer zu hohen Herzbelastung bei Patienten mit Herzschwäche (Herzinsuffizienz) nicht möglich.

 

 

Der Shunt wird bei jeder Dialyse punktiert. Anfangs ist dies gelegentlich schmerzhaft, aber der Schmerz lässt nach wenigen Dialysen nach. Der Grund hierfür ist, dass die empfindlichen Schmerzfasern im Shunt durch die häufigen Punktionen verloren gehen.

 

 

Shunt

 

Was ist die Alternative zu einem Shunt?

Es gibt natürlich eine Alternative, aber dies ist immer 2. Wahl. Die Blutwäsche kann bei der klassischen Dialyse (Hämodialyse) auch mittels Vorhofkatheter erfolgen. Die Qualität der Dialyse ist nicht so hoch wie bei Dialyse mittels Shunt. Mehr zum Thema Vorhofkatheter erfahren Sie hier.

Natürlich stehen weiterhin die Bauchfelldialyse (CAPD) und als beste aller Nierenersatzverfahren die Transplantation zur Verfügung.

 

 

 

 

 

(Suche auch nach: Dialyseschant, Dialyseshand, Dialyseschunt)