Freitag, 12. Februar 2016 / 

Die richtige Trinkmenge

Wieviel Flüssigkeit verträgt der Mensch?

 

Die richtige Trinkmenge – als Faustregel lässt sich sagen: Gesunde Menschen vertragen Trinkmengen zwischen 2-3 Litern pro Tag und auch mehr. Normale Erwachsene sollten mindestens 500 ml Flüssigkeit pro Tag trinken. Der Körper erhält durchschnittlich noch 800 ml Flüssigkeit über die Nahrung (Obst, Gemüse, Joghurt) und etwa 300 ml aus Stoffwechselprozessen innerhalb des Körpers.

 

Was ist die richtige Trinkmenge für mich?

 

Eine Trinkmenge von 30ml/kg Körpergewicht ist für Gesunde Menschen empfohlen. Das heißt, dass eine Person mit 70 kg etwa 2 Liter Flüssigkeit pro Tag zu sich nehmen sollte. Kaffee und andere koffeinhaltige Getränke werden hier mitgezählt. Aus ernährungswissenschaftlicher Sicht sollte der Flüssigkeitsbedarf mit natriumarmem Wasser und ungesüßten Tees gedeckt werden. Aber auch dünne Saftschorlen eignen sich durchaus als Durstlöscher.

 

Wenn sich Wasser im Körper ansammelt, gelten andere Regeln.

 

Für Patienten mit einer Herz- oder Nierenschwäche gelten allerdings andere Regeln. Für sie kann eine Begrenzung der Trinkmenge notwendig sein. In vielen Fällen kann das Wasser aus dem Körper nicht mehr vollständig ausgeschieden werden, so dass es sich beispielsweise in den Beinen oder auch in der Lunge oder im Bauchraum ansammelt. Dann kann die Einnahme von harntreibenden Substanzen notwendig werden, um dem Körper bei der Ausscheidung zu helfen.

 

„Die Nieren spülen“ – ein lange verbreitetes Missverständnis

 

Mit den weit verbreiteten Missverständnissen des „Nierenspülens“ durch große Flüssigkeitsmengen oder die gleichzeitige Einnahme von Flüssigkeit und harntreibenden Mitteln räumt nun die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) auf: Sie hat neben anderen Internistischen Fachgesellschaften an der Initiative „Klug entscheiden“ der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) teilgenommen und Empfehlungen für den Praxisalltag im Umgang mit Patienten mit Nierenschwäche erarbeitet. Hier heißt es sinngemäß:

Bei einer bestehenden chronischen Nierenschwäche ist es nicht sinnvoll, viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen, um die Nieren „zu spülen“. Es ist auch nicht sinnvoll, einerseits viel zu trinken, um dann andererseits wieder harntreibende Mittel (Diuretika) zu verabreichen, um die Nierenfunktion „anzukurbeln“. Zu den harntreibenden Medikamenten zählen die Wirkstoffe Furosemid, Torasemid, Hydrochlorothiazid (HCT), Xipamid, Spironolacton, Eplerenon u.a..

 

Die Trinkmenge – eine individuelle Angelegenheit.

 

Eine pauschale Empfehlung zur Trinkmenge kann nicht gegeben werden. Bei einer Herz- oder Nierenschwäche sollten sie in jedem Falle mit ihrem Hausarzt, Kardiologen oder Nephrologen Rücksprache über ihre individuelle Trinkmenge halten.