Bluthochdruck

Unsere Nieren haben sehr große Bedeutung für die Blutdruckregulation. Bluthochdruck (Arterielle Hypertonie) kann einerseits von den Nieren ausgehen, andererseits schädigt ein langjähriger Bluthochdruck unsere Nieren, weshalb die arterielle Hypertonie zu den häufigsten Ursachen für das Eintreten der Notwendigkeit einer Dialysetherapie zählt. Glücklicherweise bedürfen die meisten Hypertoniker keiner Dialysetherapie.

 

Wann sprechen wir von einer arteriellen Hypertonie?

Eine arterielle Hypertonie liegt vor, wenn die Blutdruckwerte über längere Zeit über einem Wert von 140/90mmHg liegen.

 

Was ist die Ursache der arteriellen Hypertonie? 

Leider findet man in den meisten Fällen keine konkrete Ursache der Hypertonie. Wir sprechen dann von einer essentiellen oder primären Hypertonie. Findet man hingegen eine organische Ursache, sprechen wir von einer sekundären arteriellen Hypertonie. Dann hat man meist, neben der symptomatischen Therapie (medikamentöse Senkung des Bluthochdrucks), auch die Möglichkeit die Ursache zu beheben oder zielgerichtet zu behandeln.

 

Mögliche sekundäre Ursachen der arteriellen Hypertonie sind:

  • Störungen im Nierenfunktionsgewebe (Renoparenchymatöse Ursache). Dies tritt bei fast allen Nierenkrankheiten auf.
  • Engstellen der Nierengefäße (Nierenarterienstenose)
  • hormonelle Störung der Schilddrüse (Hyperthyreose)
  • Störungen der Nebennierenrinde (Hyperaldosteronismus z. B. Conn-Syndrom, Hypercortisolismus z. B. Cushingsyndrom)
  • Störungen der Stresshormonproduktion im Nebennierenmark (Phäochromozytom mit erhöhten Katecholaminen)
  • Schlafapnoesyndrom
  • Aortenisthmusstenose, eine meist angeborene Verengung der Hauptschlagader im Brustkorb (Aortenbogen)
  • erbliche Störungen, meist auf molekularbiologischer Ebene
  • Vitamin D-Mangel und Hyperparathyreoidismus
  • etc.

 

Was können wir für Sie tun?

  • Wir übernehmen die komplette Abklärung sekundärer Ursachen. Hierzu gehören in erster Linie die Ultraschalldiagnostik (insbesondere die Nierendoppleruntersuchung), die Laboruntersuchung einschließlich der Bestimmung der relevanten Hormone in Blut (Serum) und Urin, eine mikroskopische Untersuchung des Urinsediments (auch bei normalen Nierenwerten), ggf. eine Langzeitblutdruckuntersuchung etc.
  • Bei Bedarf veranlassen wir weitere Untersuchung wie z. B. Bildgebung (Kernspinuntersuchungen, Szinitigraphieuntersuchungen) oder eine kardiologische Untersuchung
  • Sollten wir eine sekundäre Ursache nachweisen, veranlassen wir entsprechend eine spezifische Therapie
  • Die medikamentöse Einstellung des Blutdrucks übernimmt in der Regel der Hausarzt, bei schwer einstellbarem Bluthochdruck sind wir aber auch gerne dabei behilflich.
  • Wir kontrollieren, ob bereits eine Nierenschädigung besteht. Hierfür sind neben der Bestimmung der Nierenwerte im Serum, diverse Eiweißbestimmungen im Urin wichtig.

 

Warum muss der Blutdruck gut eingestellt sein?

Langjähriger Bluthochdruck verursacht Schäden überall im Körper, insbesondere in Bereichen kleiner Blutgefäße (Kapillaren). Deshalb kommt es vorrangig zu Schädigungen an Gehirn, Herz, Augenhintergrund, peripheren Extremitäten und eben auch in den kleinen Kapillaren der Nieren.

Durch eine gute Blutdruckeinstellung kann dies verhindert werden. Auch bei geschädigten Nieren ist es, um eine Verschlechterung aufzuhalten, besonders wichtig  den Blutdruck gut einzustellen.

Auch Sie selbst können positiv auf Ihren Blutdruck Einfluss nehmen. Weitere Informationen hierzu erhalten Sie hier.