Sonntag, 28. Januar 2018 / 

Die richtige Katheterblocklösung

Wird die richtige Katheterblocklösung verwendet?

 

Es gibt unterschiedliche Methoden den Demers/Vorhofkatheter zu blocken. Wenn die Dialyse beendet wird, wird der Katheter mit einer Flüssigkeit, ca. 1-2 ml, je nach Länge des Katheters, befüllt, um so einen Verschluss des Katheters zu verhindern. Durch die Lösung wird der Katheterschlauch offen gehalten.

 

Dies ist einerseits als Infektprophylaxe (Schutz vor Demerskatheterinfekt) nötig außerdem sollte es eine Dysfunktion oder auch eine Verstopfung des Katheters durch Blutgerinnsel, sogenannte Koagel, verhindern. Des weiteren kann der Katheter durch Bakterien von Innen und Außen besiedelt werden.

 

Trotz vieler Maßnahmen wie intensive Sprühdesinfektion beim An- und Abschluss an die Dialyse, einem Pflasterverband, allen Vorkehrungsmaßnahmen wie das Tragen von Schutzhandschuhen, Mundschutz und sauberen Unterlagen etc., kann eine Infektion des Katheters bedauerlicher Weise nicht grundlegend verhindert werden. Dies liegt daran, dass viele Bakterien auf der Haut leben, welche bei Schwitzen auch unter das Pflaster geraten und so im dialysefreien Intervall, wenn der Patient zu Hause ist, auch an den Katheter gelangen können. Außerdem kann natürlich der Katheter auch durch Bakterien im Blut, eingeschwemmt z.B. durch Wunden an den Füßen oder sonst irgendwo infiziert werden.

 

Das Infektionsrisiko gilt es deutlich zu reduzieren, deshalb ist es wichtig die richtige Blocklösung zu verwenden. In den Anfangszeiten der Dialyse wurde Heparin verwendet, mittlerweile wird in den meisten Zentren 4%ige Citratlösung verwendet. Bei uns schon länger Taurolidinlösung (Taurolock TM Hep. 500). Wir verwenden Taurolidin weil dies eine Substanz mit antimikrobieller Wirkung ist. Taurolidin verhindert Bakterien und Pilzen zumindest das Anheften im Katheterinneren. Taurolidin ist kein Antibiotikum, somit gibt es hier auch keine Resistenzbildung.

 

Weniger Demerskatheterinfekte!

 

Die Verwendung von Taurolidin bzw. der positive Effekt war bis vor kurzem umstritten. Seit September 2017 gibt es eine Studie welche in der renommierten Fachzeitschrift Kidney international erschienen ist. Hier wurde verglichen, wie häufig Infekte in Patientengruppen welche Citrate erhielten und welche Taurolidin erhielten. Die Infektionsepisoden lagen bei der Cirtratgruppe bei 2,7 in Tausend Katheterdialysetagen hingegeben in der Taurolidingruppe bei 0,67. Grob gesagt waren in der Gruppe, welche Taurolidin erhielten, die Infektphasen um ein Viertel geringer.

 

Auch die Katheterdysfunktion war in der Taurolidingruppe deutlich seltener. In der Citratgruppe traten 44,3 bei 100 Katheterdialysen, hingegen in der Taurolidingruppe nur 18,7 Katheterdysfunktionen auf. Eine Fibrinolysetherapie mittels Urokinase (wir sagen dazu „Abflussfrei“) war in der Citratgruppe deutlich häufiger.

 

Somit waren auch die Gesamtkosten für den Patienten welcher Taurolidin bekommen hat, deutlich niedriger, weil Patienten welche Taurolidin erhielten, weniger Komplikationen und weniger Krankenhausaufenthalte hatten als andere.

 

Bedauerlicherweise verwenden viele Kliniken und auch ambulante Dialysezentren unserer Erfahrung nach auf Grund der günstigeren Kosten immer noch  Citrat statt Taurolidin.

 

Fragen sie deshalb Ihren Nephrologen wie Ihr Katheter geblockt wird.