Wirkungsweise von Ivermectin bei Long und Post-COVID-Syndrom, Post-Vac-Syndrom und ME/CFS
das Wichtigste kurz erklärt
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Ivermectin wurde ursprünglich als Antiparasitikum entwickelt, hat jedoch in den letzten Jahren Aufmerksamkeit für seine potenziellen antiviralen und entzündungshemmenden Eigenschaften erlangt. Diese Eigenschaften wurden in verschiedenen Studien untersucht, die eine mögliche Anwendung bei Long COVID und Post COVID-Syndromen vorschlagen, obwohl die Datenlage noch nicht abschließend ist.
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1. Antivirale Wirkung:
Ivermectin kann die Replikation von RNA-Viren, wie SARS-CoV-2, hemmen. Dies geschieht durch die Hemmung des Importin-α/β-Transportweges, der vom Virus genutzt wird, um virale Proteine in den Zellkern zu transportieren. Dadurch wird die virale Replikation unterdrückt. Einige In-vitro-Studien haben gezeigt, dass Ivermectin die Replikation von SARS-CoV-2 in Zellkulturen hemmen kann. Jedoch sind die benötigten Konzentrationen, die in diesen Studien verwendet wurden, deutlich höher als die, die im menschlichen Körper nach oraler Einnahme erreicht werden.
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2. Entzündungshemmende Wirkung:
Eines der Hauptprobleme bei Long COVID und Post COVID ist die anhaltende Entzündungsreaktion, die durch die initiale Infektion ausgelöst wurde. Ivermectin scheint eine entzündungshemmende Wirkung zu haben, indem es die Produktion von pro-inflammatorischen Zytokinen wie IL-6, IL-1β und TNF-α senkt. Diese Zytokine sind oft erhöht bei Patienten mit schweren COVID-19-Verläufen und werden auch mit den langanhaltenden Symptomen in Verbindung gebracht.
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3. Modulation des Immunsystems:
Ivermectin zeigt immunmodulatorische Eigenschaften, die bei der Behandlung von Long COVID und Post COVID-Syndromen nützlich sein könnten. Es scheint sowohl die adaptive als auch die angeborene Immunantwort zu beeinflussen, was eine Normalisierung der überaktiven Immunreaktion nach einer COVID-19-Infektion begünstigen könnte.
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4. Blockierung der Bindung an den ACE2-Rezeptor:
Ivermectin kann möglicherweise die Bindung des SARS-CoV-2-Spike-Proteins an den ACE2-Rezeptor hemmen. Diese Bindung ist der erste Schritt, den das Virus benötigt, um in menschliche Zellen einzudringen. Indem Ivermectin diesen Mechanismus blockiert, könnte es theoretisch die weitere Verbreitung des Virus im Körper verhindern, auch wenn dies primär in In-vitro-Studien nachgewiesen wurde.
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5. Antioxidative Eigenschaften:
Langzeitfolgen von COVID-19 sind häufig mit oxidativem Stress und Gewebeschäden verbunden. Es gibt Hinweise darauf, dass Ivermectin antioxidative Eigenschaften hat, die helfen könnten, den oxidativen Stress zu reduzieren, der durch die virale Infektion verursacht wird. Dies könnte dazu beitragen, Zellschäden und damit verbundene Symptome zu minimieren.
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6. Beeinflussung des GABA-Rezeptorsystems:
Ivermectin interagiert mit GABA-Rezeptoren im zentralen Nervensystem und hat dadurch eine dämpfende Wirkung auf die neuronale Aktivität. Dies könnte helfen, einige der neurologischen Symptome zu lindern, die bei Long COVID häufig auftreten, wie z.B. Brain Fog, Schlafstörungen und chronische Erschöpfung.
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Aktueller Stand der Forschung:
Die klinischen Daten zur Anwendung von Ivermectin bei Long COVID und Post COVID sind derzeit begrenzt. Eine Reihe von Studien untersuchen den Nutzen von Ivermectin in verschiedenen Stadien von COVID-19, darunter Long COVID, aber es gibt derzeit keine hochrangigen, konsistenten Daten, die den Einsatz klar unterstützen. Es ist wichtig, diese Ergebnisse im Kontext der Dosierung und möglicher Nebenwirkungen zu sehen, da die antiviralen Effekte von Ivermectin in In-vitro-Studien nur bei sehr hohen, nicht im Menschen erreichbaren Konzentrationen beobachtet wurden. Randomisierte kontrollierte Studien mit ausreichend statistischer Power sind notwendig, um klare Schlussfolgerungen zu ziehen.
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Sicherheit und Dosierung:
Obwohl Ivermectin als sicher gilt, wenn es in seiner ursprünglichen Indikation (z.B. gegen Parasiten) verwendet wird, gibt es Bedenken hinsichtlich der Dosierung und der potenziellen Toxizität, wenn es off-label für COVID-19 verwendet wird. Hohe Dosen können zu neurologischen Nebenwirkungen wie Verwirrtheit, Krampfanfällen und Koma führen.
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Fazit:
Ivermectin zeigt in präklinischen Studien vielversprechende Eigenschaften, die theoretisch bei der Behandlung von Long COVID und Post COVID-Syndromen von Nutzen sein könnten. Dies umfasst antivirale, entzündungshemmende, antioxidative und immunmodulierende Effekte. Allerdings fehlt es derzeit noch an ausreichenden klinischen Daten, die den Einsatz von Ivermectin bei diesen Erkrankungen durchgängig empfehlen lassen. Derzeit sollten Therapien mit Ivermectin nur im Rahmen von klinischen Studien oder unter strenger ärztlicher Überwachung durchgeführt werden, um potenzielle Risiken und Nebenwirkungen zu minimieren.
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Sollten Sie Fragen zum Long-, Post-Covid-Syndrom, Post-Vac-Syndrom oder ME/CFS beziehungsweise den Therapie haben melden Sie sich bitte jederzeit gerne bei uns in der Praxis unter der Telefonnummer 0921-5072020 oder 0921-50720221. Sie können uns auch gerne eine E-Mail schreiben an robin.satanovskij@dialysecentrum.de info@dialysecentrum.de oder qs@dialysecentrum.de
Hauptansprechpartner in unserer Praxis sind von Pflegerischer Seite Schwester Lisa und von ärztlicher Seite Herr Dr. med. Robin Satanovskij (Facharzt für Innere Medizin und Nephrologie)
Nephrologische Praxis, DialyseCentrum, AphereseCentrum in der Spinnerei
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