Freitag, 27. Dezember 2024 / 

Wirkungsweise von Low Dose Naltrexon (LDN) bei Long und Post-COVID-Syndrom, Post-Vac-Syndrom und ME/CFS

das Wichtigste kurz erklärt

Low-Dose Naltrexon (LDN) wird bei Long COVID, Post COVID-Syndrom und ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom) eingesetzt, weil es eine Reihe von biologischen Mechanismen beeinflusst, die mit diesen Erkrankungen zusammenhängen. Die Hauptwirkungen von LDN, die seine Anwendung in diesen Bereichen unterstützen, basieren auf immunmodulierenden, entzündungshemmenden, neuroprotektiven und schmerzlindernden Eigenschaften.

1. Immunmodulation

LDN wirkt als Immunmodulator, indem es die Immunantwort ausbalanciert, was besonders bei Fehlregulationen des Immunsystems, wie sie bei Long COVID und ME/CFS vermutet werden, hilfreich ist. Durch die kurzfristige Blockade von Opioidrezeptoren stimuliert LDN die Produktion von Endorphinen, die sowohl das Immunsystem regulieren als auch entzündliche Prozesse dämpfen können.

Opioidrezeptor-Blockade:

Die vorübergehende Blockierung der Opioidrezeptoren führt zu einer erhöhten Produktion körpereigener Opioide (Endorphine), die entzündungshemmend wirken und das Immunsystem positiv beeinflussen.

TLR4-Hemmung:

LDN hemmt den Toll-like-Rezeptor 4 (TLR4), einen Schlüsselfaktor in der Entzündungsantwort. Dadurch wird die Produktion entzündungsfördernder Zytokine wie IL-6 und TNF-α verringert, die sowohl bei Long COVID als auch bei ME/CFS eine Rolle spielen.

2. Entzündungshemmende Wirkung

Chronische Entzündungen sind eine zentrale Ursache vieler Symptome bei Long COVID und ME/CFS. LDN reduziert die Entzündungsreaktionen im Körper, indem es entzündungsfördernde Zytokine und Signalwege dämpft.

Zytokinhemmung:

LDN reduziert die Produktion proinflammatorischer Zytokine, die in beiden Krankheitsbildern erhöht sind. Dies kann Symptome wie Müdigkeit, Schmerzen und kognitive Probleme (z. B. Gehirnnebel/brain fog) lindern.

3. Neuroinflammation und kognitive Symptome

LDN hat neuroprotektive Eigenschaften, indem es die Aktivierung von Mikroglia im Gehirn hemmt. Mikroglia sind Immunzellen des zentralen Nervensystems, die bei chronischer Aktivierung neurotoxische Substanzen freisetzen und zu Symptomen wie Gehirnnebel/brain fog und kognitiven Beeinträchtigungen beitragen.

Mikroglia-Hemmung:

Durch die Hemmung der überaktiven Mikroglia kann LDN Neuroinflammation reduzieren, was zu einer Verbesserung der kognitiven Funktionen bei Long COVID und ME/CFS führt.

4. Schmerzlinderung

Chronische Schmerzen sind ein häufiges Symptom bei Long COVID und ME/CFS. LDN kann die Schmerzempfindlichkeit verringern, indem es entzündliche Prozesse im zentralen Nervensystem dämpft und die zentrale Sensibilisierung, die bei diesen Schmerzen eine Rolle spielt, reduziert.

Gliazell-Hemmung:

LDN reduziert die Aktivität von Gliazellen, die bei Überaktivierung zu chronischen Schmerzen und erhöhter Schmerzempfindlichkeit beitragen können.

5. Unterstützung des Heilungsprozesses bei Gewebeschäden

LDN fördert die Heilung von geschädigtem Gewebe, indem es die entzündliche Umgebung verändert und den Heilungsprozess durch eine verbesserte Immunregulation und die Stimulation von Endorphinen unterstützt. Dies könnte insbesondere bei anhaltenden Entzündungen und Schäden im Zusammenhang mit Long COVID von Nutzen sein.

Geweberegeneration:

Durch die Hemmung von Entzündungsprozessen und die Modulation des Immunsystems unterstützt LDN den natürlichen Heilungsprozess im Körper.

6. Förderung des psychischen Wohlbefindens

LDN kann das psychische Wohlbefinden verbessern, indem es die Produktion von Endorphinen steigert. Diese körpereigenen „Glückshormone“ tragen zur Verbesserung der Stimmung bei und können Angstzustände und Depressionen, die häufig mit Long COVID und ME/CFS einhergehen, mildern.

Endorphinsteigerung:

Die erhöhte Endorphinproduktion unter LDN kann zu einer Verbesserung der Stimmung und des allgemeinen Wohlbefindens führen, was besonders für Patienten mit psychischen Belastungen im Rahmen chronischer Erkrankungen hilfreich sein kann.

7. Wissenschaftliche Evidenz

Fallberichte und kleinere Studien bei ME/CFS und Long COVID zeigen, dass LDN positive Effekte auf Symptome wie Müdigkeit, Schmerzen, kognitive Probleme und das allgemeine Wohlbefinden haben kann. Größere Studien sind jedoch notwendig, um diese Ergebnisse umfassend zu bestätigen.

Zusammenfassung

LDN wird bei Long COVID, Post COVID-Syndrom und ME/CFS eingesetzt, weil es:

– Das Immunsystem reguliert und entzündliche Prozesse verringert.

– Neuroinflammation und kognitive Beeinträchtigungen lindert.

– Chronische Schmerzen durch Hemmung von Gliazellen reduziert.

– Den Heilungsprozess bei Gewebeschäden unterstützt.

– Das psychische Wohlbefinden durch Steigerung der Endorphinproduktion fördert.

– Ein gutes Sicherheitsprofil mit milden, gut verträglichen Nebenwirkungen aufweist.

LDN bietet daher eine vielversprechende, nebenwirkungsarme Option zur Behandlung dieser komplexen und chronischen Erkrankungen.

Sollten Sie Fragen zum Long-, Post-Covid-Syndrom, Post-Vac-Syndrom oder ME/CFS beziehungsweise den Therapie haben melden Sie sich bitte jederzeit gerne bei uns in der Praxis unter der Telefonnummer 0921-5072020 oder 0921-50720221. Sie können uns auch gerne eine E-Mail schreiben an robin.satanovskij@dialysecentrum.de info@dialysecentrum.de oder qs@dialysecentrum.de

Hauptansprechpartner in unserer Praxis sind von Pflegerischer Seite Schwester Lisa und von ärztlicher Seite Herr Dr. med. Robin Satanovskij (Facharzt für Innere Medizin und Nephrologie)


Nephrologische Praxis, DialyseCentrum, AphereseCentrum in der Spinnerei

Dr. med. Andreas Reihl

Dr. med. Robin Satanovskij

Frau Gabriele Fischer

Dr. med. Susanne Reihl

Dr. med. Hans-Peter Hild


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